Rendezvous mit der Schöpfung
Das performative Gemälde Plopegg The Blue Mauritius ist inspiriert von der paradiesischen Anmut der Insel Mauritius. Es ist das Bildnis einer intimen Berührung mit dem absolut Erhabenen, der Natur.
Die Herangehensweise bei der Herstellung des Werkes ist nostalgischer Art und fängt die menschliche Sehnsucht nach der wilden Natur ein. Aus hunderten Reiseprospekten der Traumdestination Indischer Ozean collagierte Milo Moiré eine insulare Abstraktion bestehend aus Blau- und Grüntönen. Wie vor der Digitalisierung üblich, riss die Konzeptkünstlerin dafür Bilder von Urlaubszielen aus den Reisekatalogen heraus. Um organische Formen zu erhalten wurden diese wiederum von Hand in verschieden grosse Papierstücke gerissen. In akribischer Puzzlearbeit fügte Moiré die einzelnen Elemente der Farbzettelchen so ineinander, dass einerseits fliessende Übergänge entstehen und anderseits die ungestüme Wildheit des Südens von Mauritius zum Ausdruck kommt.
Wie bei Milo Moiré’s Plopegg Technik üblich wurden Natureier als Farbträger eingesetzt. Gefüllt wurden die Eier mit Pigmentfarben, passend zur Collage. Abschliessend positionierte sich die Künstlerin auf der Leinwand stehend an einer Klippe der windigen Südküste mit Blick auf das weite Meer. Nach und nach presste sie mit lautem Stöhnen die farbgefüllten Eier aus ihrer Vagina.
Die Künstlerin zeigt mit dem Plopegg The Blue Mauritius eine Ursprünglichkeit, die nicht nach Heiligen und Sündern verlangt. Es ist ein unerhört unbefangener Blick auf die Schöpfung der Natur. Die performative Collage ist nicht nur eine Huldigung an die Unversehrtheit, sondern auch eine Verkörperlichung von Intimität. Eine unumwundene Ästhetik der Schöpfung. Milo Moiré beschreibt das so: “Im Kern bedeutet das genauer hinzuschauen um das Reine darin zu erkennen. Es ist wie das weiss erscheinende Licht des Farbspektrums welches alle Wellenlängen in sich vereint.“